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BASF: Panne mit gv-Kartoffel Amadea war menschliches Versagen

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Originalmeldung von Biotechnologie.de
Original-URL: http://www.biotechnologie.de/BIO/Navigation/DE/root,did=116766.html
So weit der gegenwärtige Stand der Diskussion um die Amflora-Panne.

Nach dem Auftauchen einer nicht zugelassenen Sorte von gentechnisch veränderten (gv) Kartoffeln auf einem Feld in Schweden hat der Chemiekonzern BASF nach Angaben der EU-Kommission menschliches Versagen als plausibelsten Grund für die Panne genannt.


Nach einem Treffen mit Vertretern des deutschen Konzerns erklärte ein Sprecher der EU-Kommission am 8. September, man habe die ausführlichen Erläuterungen von BASF zur Kenntnis genommen. Es seien aber noch Fragen offen. Experten der EU und der Mitgliedstaaten erhofften sich in dieser Woche bei einem Besuch der Forschungsabteilung Antworten darauf. Die EU will vor allem wissen, wie weit verbreitet die Vermischung der Pflanzen der gv-Kartoffel Amflora mit anderen Pflanzen sein könnte und was BASF unternommen hat, solche Fehler in den Labors und auf den Feldern zu vermeiden. Spuren einer neuen, noch nicht zugelassenen gv-Kartoffelsorte namens „Amadea“ waren am 6. September in einem Feld mit zum Anbau genehmigten gentechnisch veränderten Kartoffel der Vorgängersorte „Amflora“  (mehr...) in Nordschweden entdeckt worden.

 

Die Pflanzen seien inzwischen entfernt, sagte ein Sprecher. Die Vermischung habe weniger als 0,01 Prozent betragen. BASF hatte Ende August einen Antrag auf Zulassung von Amadea gestellt, die ebenso wie ihre Schwesterknolle Amflora Stärke für die industrielle Produktion liefern soll. Amflora wird derzeit neben Schweden auch in Deutschland und der Tschechischen Republik angebaut. Die Felder in Deutschland und Tschechien seien überprüft worden, erklärte die BASF. Dabei hätten sich keine Pflanzen der nicht genehmigten Knolle gefunden. Als Reaktion auf die Funde hat Mecklenburg-Vorpommern die Nutzung der umstrittenen Amflora vorerst gestoppt. Landesumweltminister Till Backhaus (SPD) verbot am 7. September die bei Zepkow (Müritzkreis) auf 15 Hektar angebauten Kartoffeln in den Verkehr zu bringen.

"Die Vorfälle in Schweden bestätigen die Probleme, die ich in der Koexistenz beim Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen sehe", sagte Backhaus. "Mein Vertrauen in das Qualitätssicherungssystem der BASF ist stark erschüttert." Das Landesamt für Landwirtschaft und Lebensmittelsicherheit sei umgehend angewiesen worden, das Erntegut zu kontrollieren. Erst wenn der Verdacht von Verunreinigungen mit Amadea-Kartoffel für die Zepkower BASF-Ernte ausgeräumt sei, werde die Sperre aufgehoben, so Backhaus. BASF kündigte an, die Amflora-Ernte aus Mecklenburg-Vorpommern werde nun eingelagert und überprüft.